Die digitale Landschaft entwickelt sich ständig weiter, und Webdesign ist keine Ausnahme. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Webdesign-Trends, die 2023 das Internet prägen werden.
1. Neumorphismus: Die Evolution des Flat Designs
Der Neumorphismus hat sich aus dem beliebten Flat Design entwickelt und kombiniert Elemente des Skeuomorphismus mit der minimalistischen Ästhetik des Flat Designs. Diese Designrichtung zeichnet sich durch weiche Schatten, dezente Farbverläufe und subtile 3D-Effekte aus, die den Elementen einen plastischen, aber dennoch modernen Look verleihen.
Der Hauptvorteil des Neumorphismus liegt in seiner Fähigkeit, Benutzern eine intuitive haptische Erfahrung zu vermitteln, ohne auf übermäßige visuelle Komplexität zurückzugreifen. Designer verwenden diese Technik zunehmend für Schaltflächen, Karten und andere interaktive Elemente, um eine ansprechende und dennoch funktionale Benutzeroberfläche zu schaffen.
2. Immersive 3D-Elemente
Dank fortschrittlicher Webtechnologien und leistungsfähigerer Geräte werden 3D-Elemente auf Websites immer beliebter. Von interaktiven Produktvorschauen bis hin zu komplexen animierten Hintergründen – 3D-Design bietet Benutzern ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis.
Besonders im E-Commerce-Bereich werden 3D-Modelle genutzt, um Produkte realitätsnah darzustellen und den Kunden ein besseres Verständnis des Produkts zu vermitteln. Auch in anderen Branchen setzen Designer auf 3D-Elemente, um ihre Websites von der Konkurrenz abzuheben und Besucher länger auf der Seite zu halten.
"Gutes Design macht ein Produkt verständlich. Großartiges Design macht es unverzichtbar." – Dieter Rams
3. Microinteraktionen: Kleine Details mit großer Wirkung
Microinteraktionen sind subtile Animationen und Feedback-Elemente, die auf Benutzeraktionen reagieren. Sie können so einfach sein wie eine Farbänderung beim Hovern über einen Button oder so komplex wie eine animierte Reaktion beim Ausfüllen eines Formulars.
Diese kleinen Details verbessern nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, indem sie visuelles Feedback geben, sondern schaffen auch emotionale Verbindungen und machen die Website lebendiger. In 2023 werden wir immer ausgefeiltere und kreativere Microinteraktionen sehen, die das Nutzererlebnis auf subtile, aber wirkungsvolle Weise verbessern.
4. Dark Mode als Standard-Option
Der Dark Mode hat sich von einem Nischenfeature zu einer Standard-Option entwickelt, die viele Benutzer schätzen. Nicht nur wegen der Energieeinsparung bei OLED-Displays, sondern auch wegen der reduzierten Augenbelastung und des modernen, eleganten Erscheinungsbilds.
In 2023 werden wir mehr Websites sehen, die von Grund auf mit Dark Mode-Unterstützung entwickelt werden, anstatt diese nachträglich zu implementieren. Dies bedeutet auch, dass Designer beide Modi bei der Farbauswahl, Kontrastgestaltung und visuellen Hierarchie berücksichtigen müssen.
5. Horizontal Scrolling: Eine neue Art der Navigation
Obwohl vertikales Scrollen nach wie vor die Norm ist, gewinnt horizontales Scrollen als alternative Navigationsmethode an Beliebtheit. Besonders für Portfolio-Websites, Produktgalerien und Story-basierte Inhalte bietet horizontales Scrollen eine interessante und unerwartete Benutzererfahrung.
Diese Technik funktioniert besonders gut auf Mobilgeräten, wo horizontales Wischen eine natürliche Geste ist. Designer nutzen diesen Trend, um eine filmische, sequentielle Erzählweise zu schaffen und Inhalte auf eine frische, engagierende Art zu präsentieren.
Fazit
Die Webdesign-Trends für 2023 zeigen eine deutliche Entwicklung hin zu immersiveren, benutzerfreundlicheren und visuell ansprechenderen Erfahrungen. Von subtilen Microinteraktionen bis hin zu auffälligen 3D-Elementen – das Ziel bleibt dasselbe: eine ansprechende, funktionale und unvergessliche Benutzererfahrung zu schaffen.
Als Designer ist es wichtig, diese Trends nicht blind zu folgen, sondern sie sinnvoll einzusetzen, um die spezifischen Ziele und Bedürfnisse jedes Projekts zu unterstützen. Die besten Designs sind diejenigen, die Trends mit Funktionalität und einer klaren Kommunikation des Inhalts in Einklang bringen.
Kommentare (3)
Julia Schneider
18. Juni 2023, 14:32Toller Artikel! Ich experimentiere gerade mit Neumorphismus für ein Kundenprojekt und finde den Stil sehr ansprechend. Habt ihr Tipps für die Barrierefreiheit bei dieser Designrichtung?
Michael Fischer
19. Juni 2023, 09:15Interessante Perspektive zum horizontalen Scrolling. Ich bin immer noch skeptisch, ob es für informationslastige Websites geeignet ist, aber für visuelle Portfolios macht es definitiv Sinn.
Thomas Weber
19. Juni 2023, 11:42@Michael: Du hast Recht, es hängt stark vom Inhalt ab. Für text-intensive Websites würde ich auch beim vertikalen Scrollen bleiben, aber es lohnt sich, horizontales Scrollen für bestimmte Abschnitte in Betracht zu ziehen.
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